Geboren und aufgewachsen in einer Kleinstadt der ehemaligen DDR, lebt und arbeitet Bernd Weingart seit den Neunzigerjahren in Berlin. 1992 erhielt er den renommierten Förderpreis für Fotografie des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Erkundung der eigenen Innenwelt in Reflexion zu den sichtbaren Dingen bilden neben der intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte der Kunst die Ausgangspunkte seiner Arbeit. Eine Vielzahl von Erlebnissen und faszinierenden Beobachtungen aus der Kindheit bilden den transparenten Hintergrund dieser Basis.
In den 2010er-Jahren widmet sich Weingart der Nachtfotografie. Die entstandenen Arbeiten der Serie Nachtstücke dokumentieren die sublime Stimmung nächtlicher Stadtlandschaft, welche er als Zeichen von Gesetzen und Ideen liest. Anfang der Nullerjahre besucht er zyklisch die Abgeschiedenheit und Stille der Landschaft seiner Kindheit. Hier fokussiert er das für ihn immer wiederkehrende Erleben eines Gefühls, welches er als numinos bezeichnet. In der Serie Flüstergewölbe lässt Weingart die Environments einer untergehenden Welt der Achtzigerjahre und darüber hinaus das Leben einer isolierten Boheme sichtbar werden, welche in der Provinz ihre Existenz behauptet.
Aktuell arbeitet er experimentell an der Visualisierung primärer Gedankenfiguren hermetischer Schriften.